Pilzbestimmung

Diverse Männlein stehen im Walde

… und viele kennt man nicht. Die üblichen Verdächtigen, ein paar Speise- und Giftpilze sind beschrieben und tauchen in den gängigen Pilzführern auf. Auch die zu suchen und zu bestimmen macht reichlich Spaß, aber was ist mit dem Rest?

Welcher Rest, fragst Du? Na, der Rest, der noch nicht bestimmt ist, der nicht in den Büchern auftaucht, der bisher unerkannt und undokumentiert in den heimischen Wäldern vor sich hinpilzt und nur darauf wartet, gefunden zu werden. Und das ist gar nicht so unwahrscheinlich: Weltweit gibt es Schätzungen zufolge zwischen zwei und vier Millionen Pilzarten, von denen heute erst ca. 120.000 (also zwischen drei und sechs Prozent) beschrieben sind. Zum Vergleich: Es gibt ca. 400.000 Pflanzenarten und wir kennen davon gut 80 Prozent. Bei den Tieren sind es schon nur noch 20 Prozent (wir kennen etwa zwei Millionen Arten). Die Schätzungen der Gesamzzahl der Arten variiert je nach Quelle und Jahr der Schätzung stark, jedoch gehen die Zahlen in den meisten Fällen eher nach iben als nach unten.

Das bedeutet für Pilzbestimmer: Die Chance, eine bisher unbeschriebene Art zu finden, ist agr nicht so gering. Die meisten der unbeschrieben Pilze werden zwar nicht mit Stamm und Hut aus dem Waldboden oder auf Totholz sprießen, aber rein statistisch gesehen werden eben doch einige auch dieser gut sichtbaren Gruppe angehören. Und solch ein Exemplar zu finden und zu dokumentieren ist schon ein toller Gedanke.